Zurzeit habe ich viele Fälle von Herbstgrasmilben (Neotrombicula autumnalis). Man spricht auch von der
Grasmilbe. Herbstgrasmilben sind eigentlich weltweit verbreitet. Auf der nördlichen Halbkugel treten sie je nach Standort und Unterart oder Witterungsbedingungen von April bis in den späten Oktober
auf. In Europa liegt der Schwerpunkt des Auftretens meist in den Sommermonaten von Juli bis Oktober. Sie bevorzugen niedrige Vegetation und treten häufig in Gärten oder auf Wiesen auf. Viele meiner
Kunden bestätigen, dass sie vorher im Gras gewandert sind und dann erst über Beschwerden berichten.
Herbstgrasmilben rufen beim Menschen die so genannte "Erntekrätze" (oder auch Heukrätze, Herbstbeiß usw.) beziehungsweise die Stachelbeerkrankheit hervor. Die Symptome entstehen spätestens 24 Stunden
nach dem Abfallen der Larven, oft aber auch schon nach einigen Stunden. Heftige juckende Stellen, sowie ein kleiner Eiterhügel im Zentrum werden beobachtet. Danach stirbt die Milbe jedoch ab, da der
Mensch als "Fehlwirt" gilt und die Milbe die Nahrung nicht verträgt. Zur Nahrungsaufnahme: Die Milbenlarven ritzen dann mit ihren Mundwerkzeugen die obersten Hautschichten an und geben ein
Speichelsekret ab, das die darunter liegenden Hautschichten auflöst. Der entstehende Brei aus Speichelsekret und Zellflüssigkeit wird dann wieder aufgesogen und dient den Milben als Nahrung. Die
Stichtiefe ist selten so groß, dass Blutgefäße erreicht werden. Den starken Juckreiz verursacht vermutlich das Speichelsekret. Bevorzugte Stellen sind warme Körperregionen und Hautfalten sowie
Stellen unter eng anliegender Kleidung wie Gummizüge o.Ä. Gerne werden die Milben auch mit ins heimische Bett geschleppt. Entweder durch die Kleidung, die der Mensch unachtsam auf das Bett wirft,
oder auch durch das Haustier, welches auf dem Bett nächtigen darf. Danach treten Juckreiz, Hautrötungen und juckende Quaddeln (ähnlich Mückenstichen, aber in größerer Zahl) auf. Gerade die Bettwärme
in den ersten Stunden verstärkt die Schadwirkung. Die Beschwerden klingen nach etwa 10–14 Tagen spontan ab. Eine gute Salbe wie z.B. Crotamitex hilft akut, den Juckreiz schnell zu unterbinden und
fördert die Wundheilung.
Auch bei Tieren führen die Milben zu Unwohlsein und Juckreiz. Auch mein Hund ist zurzeit ein "Opfer" dieser
Milben. Der Juckreiz führt zu "Hot-Spots", bei denen sich die Tiere wund lecken. Auch sind die Stellen übermäßig warm. Eine Behandlung beim Tierarzt ist hier notwendig. Eventuell muss der Hund einen
"Kratzkragen" tragen, damit er sich nicht wundleckt.
Eine Sprühbehandlung mit einem Akarizid hilft, die Fortpflanzung der Tiere zu unterbinden. Meine Kunden berichten, dass nach der Sprühbehandlung eine schnelle Besserung
eintrat.
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